Psychosomatik
Die Klinik für Psychosomatik beschäftigt sich mit der komplexen Wechselwirkung von Psyche und Körper. Bei psychosomatischen Erkrankungen können etwa seelische Belastungen, Lebenskrisen oder Stress Beschwerden wie bspw. Depression, chronische Schmerzen, Verdauungsprobleme, Ängste, eine posttraumatische Belastungsstörung oder einen Tinnitus auslösen. Andersherum können schwere körperliche Erkrankungen auch die Seele belasten, sodass psychische Probleme bzw. Störungen entstehen. Auch deshalb bieten wir auf unserer Neuropsychosomatischen Abteilung, ein spezielles Therapieangebot für Patientinnen und Patienten mit einem Post-Covid-Syndrom an.
Stationen & Häuser
Stationen am Standort Mühlhausen
Wir arbeiten mit den Patientinnen und Patienten psychotherapeutisch. Das bedeutet, dass wir Patientinnen und Patienten in Ruhe zuhören und uns Zeit nehmen.
Wissenschaftlich anerkannt ist, dass ungelöste Probleme Stress erzeugen. Wird Stress so groß, dass er nicht mehr bewältigt werden kann, beeinflusst dieser seelische und körperliche Funktionen, die außer Kontrolle geraten können.
Menschen reagieren dann häufig mit folgenden Symptomen, die wir behandeln:
― depressive Störungen (z.B. „Burnout“)
― somatoforme Störungen und Schmerzzustände, wie z.B. Kopf-, Rücken- und Muskelschmerzen, deren Ursache durch ärztliche Untersuchungen nicht immer ausreichend erklärbar sind
― Angsterkrankungen (z.B. Panikattacken)
― Zwangsstörungen (z.B. Putzzwang)
― posttraumatische Belastungsstörungen (z.B. nach Unfällen, Übergriffen oder Kriegseinsatz)
― Schlafstörungen
― nicht ausreichend körperlich begründete Verdauungs- oder Durchfallprobleme
― Missempfindungen, Schwindel und Ohrgeräusche
Wir behandeln auch Menschen in Überforderungssituationen, wie z.B. Lehrer und pflegende Angehörige.
Anmeldung unter: +49 3601 80-3974 oder +49 3601 80-3916
Auf der Station werden Erkrankte mit neuropsychosomatischen Beschwerden, bei denen körperliche Erkrankungen oder Schmerzen im Vordergrund stehen und mit psychischen Symptomen einhergehen, behandelt. Beispielsweise können bei einem Post-Covid-Syndrom depressive Symptome und eine begleitende Fatigue-Symptomatik sowie Gedächtniseinschränkungen vorliegen. Für diese bieten wir ein spezielles Behandlungsangebot an. Auch Patientinnen und Patienten mit einer MS-Symptomatik oder anderen chronischen Erkrankungen benötigen häufig psychische Unterstützung zur Bewältigung der Lebensumstände. Die Diagnostik oder Behandlung entsprechender Krankheitsbilder erfolgt sowohl neurologisch als auch psychosomatisch.
Anmeldung unter: +49 3601 80-3916 oder +49 3601 80-3974
Die tagesklinische Behandlung erfolgt von morgens bis nachmittags von Montag bis Freitag. Die Patientinnen und Patienten verbleiben in der therapiefreien Zeit zu Hause und übernachten nicht, wie bei einer stationären Behandlung in der Klinik.
Das tagesklinische Angebot bietet sich an, wenn ein stationärer Aufenthalt nicht notwendig und eine ambulante Behandlung nicht ausreichend sind. Tagesklinisch behandeln wir die selben Krankheitsbilder, die wir in den oben stehenden Stationsbeschreibungen angeführt haben.
Anmeldung unter: +49 3601 80-3974 oder +49 3601 80-3916
„Gemeinsam mit Ihnen nehmen wir uns die Zeit, die Sie benötigen, um den Lebensweg herauszufinden, der für Sie der richtige ist.“
Synan Al-Hashimy,
Chefarzt der Klinik für Psychosomatik & Psychotherapie
Diagnostik
Krankheitsbilder
Auf den Stationen der Klinik für Psychosomatik können Menschen u.a. mit folgenden Erkrankungen behandelt werden:
Für Menschen, die von einer Depression betroffen sind, erscheinen alltägliche Dinge unüberwindbar und Aktivitäten, die sonst Freude bereitet haben, verlieren ihren Reiz. Kraftlosigkeit, sozialer Rückzug, das Gefühl von Hilflosigkeit und eine ständige innere Unruhe können die Folge sein. Obwohl die Depression eine der häufigsten psychischen Erkrankungen ist, wird sie oft unterschätzt und Hilfe zu spät gesucht. Ein frühzeitiger Entschluss, ärztliche und therapeutische Hilfe anzunehmen, kann sich jedoch sehr positiv auf Behandlungsverlauf auswirken.
Eine Posttraumatische Belastungsstörung tritt als psychische Reaktion auf ein belastendes Ereignis (z. B. Unfall, Gewaltverbrechen, Naturkatastrophe) auf. Ein typisches Symptom ist das ständige Wiedererleben der Ereignisse tagsüber oder nachts in Angstträumen. Zudem sind Betroffene oft in ständiger Alarmbereitschaft, wodurch sie gereizt, unkonzentriert und impulsiv agieren. Eine Psychotherapie kann helfen, das Erlebte zu verarbeiten und die Erfahrungen mit der Zeit zu bewältigen.
Ein wesentliches Merkmal somatoformer Störungen sind unklare körperliche Beschwerden, bei denen durch medizinische Untersuchungen keine körperlichen Ursachen gefunden werden können. Neben Schmerzen in verschiedenen Bereichen des Körpers (z. B. Rücken, Kopf, Bauch) können auch Ohrgeräusche, Missempfindungen, Zittern und Schwindel auftreten. Die Symptome führen bei Betroffenen zu Leid, Sorgen und erheblichen Einschränkungen im Alltag.
Einige Menschen haben auch längere Zeit nach einer überstandenen Infektion mit dem Covid-19 Virus mit den Folgen der Erkrankung zu kämpfen. Sowohl körperliche Beschwerden wie Kurzatmigkeit und Erschöpfung (Fatigue) als auch psychische Folgen wie Angst und Depressionen können auftreten. Als Langzeitfolgen gelten Symptome, die im Zusammenhang mit COVID-19 oder danach aufgetreten sind, mehr als 12 Wochen nach Erkrankung noch vorliegen und nicht anderweitig erklärt werden können.
Therapien
- Folgende Therapien führen wir stationär und tagesklinisch durch:
- ― Yoga
― Akupunktur
― Entspannungsverfahren (PMR/Autogenes Training/Biofeedback)
― Aroma und Genusstraining
― psychotherapeutische Einzelgespräche (TP/VT)
― Gruppenpsychotherapie
― Bezugspflege
― Ergotherapie
― Kunsttherapie
― Musiktherapie
― Theatertherapie
― neuropathische Schmerztherapie
― Physiotherapie
― Krankengymnastik
― Boxtherapie
― medikamentöse Therapie
― Psychoedukation
― Bewegungstherapie
― Ernährungsberatung
― Termine bei unserem Sozialdienst