Klinik für
Akut- und Psychosebehandlung
Der Schwerpunkt der Klinik liegt auf der Therapie von Erwachsenen mit Erkrankungen, bei denen psychotische Symptome (Halluzinationen, Wahn, Veränderungen der Gedankenwelt) oder Veränderungen des Ich-Erlebens (Derealisation, Depersonalisation, Dissoziationen) auftreten. Zur Klinik gehören drei spezialisierte Stationen.
Haus 4 ist eine, ausschließlich Frauen vorbehaltene, akute Aufnahmestation für alle psychiatrischen Erkrankungen. Auf dieser Station besteht die Möglichkeit, die Patientinnen in Krisensituationen in einem geschlossenen Bereich unterzubringen. Auf der Station erfolgt die Basisdiagnostik psychischer Erkrankungen und die Akutbehandlung mit der notwendigen Medikamenteneinstellung und anderen Therapieformen durch ein multiprofessionelles Team.
Stationstelefon: +49 3601 80-3450
In Haus 21 werden vor allem junge Erwachsene mit psychotischen Symptomen (schizophrene Psychosen) und/oder dissoziativen Symptomen, emotional instabilen Anteilen und teilweise selbstverletzenden Verhaltensweisen („Borderlinestörungen") behandelt, sofern dies im offenen Setting möglich ist. Das Team arbeitet niederschwellig psychotherapeutisch. Ziel ist die langfristige Stabilisierung, die sich unter anderem durch Kurzinterventionen im Intervallkonzept erreichen lässt. Die Behandlung beinhaltet auf das jeweilige Krankheitsbild abgestimmte Therapieformen wie bspw. Einzel- und Gruppengespräche, Psychoedukation, Entspannungs- und Wahrnehmungsgruppe und Skill-Training.
Begleitend zur Behandlung der jeweiligen Grunderkrankung sieht das Setting vor, dass die Erkrankten die Übernahme von Alltagsaufgaben wie z. B. Einkaufen gehen, Kochen oder Wäsche waschen nach und nach wieder selbst übernehmen – im Rahmen eines Stufenprogrammes begleitet vom multiprofessionellen Team. Die zur Klinik gehörende Station „IT plus" (Interaktionelle Therapiegruppe mit erweiterten Alltagskompetenzen), mit Patientenappartements in den Häusern 108a und 107, bereitet die Patientinnen und Patienten auf ein Leben mit ihrer Erkrankung nach dem Klinikaufenthalt in der eigenen Wohnung vor.
Stationstelefon: +49 3601 80-3228
Haus 22 ist eine geschlossene psychiatrische Behandlungsstation für Männer mit akuten psychiatrischen Krankheitsbildern oder in Lebenskrisen. Im Rahmen dieser Störungen kann es krankheitsbedingt zu Schwierigkeiten kommen, Impulse gegen sich und andere hinreichend zu steuern. Diese Patienten können in Haus 22 vor sich und ihren Handlungen vorübergehend geschützt werden, bis selbstgesteuertes Handeln wieder möglich ist. Dieses wird durch eine intensive pflegerische und ärztliche Behandlung im multiprofessionellem Team und einen vor allem geschlossenen, Halt bietenden Rahmen, gewährleistet.
Stationstelefon: +49 3601 80-3233
Diagnostik
Krankheitsbilder
In der Klinik werden Menschen mit Symptomen unter anderem folgender Krankheitsbilder behandelt:
Bei Menschen mit einer bipolaren Störung schwankt die Stimmung zwischen extremen Hochphasen (Manie), in denen sie euphorisch aber oft auch reizbarer sind, und extremen Tiefphasen (Depression) mit Niedergeschlagenheit und Selbstzweifeln. Die Stimmungsschwankungen treten episodisch auf. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie kann die Schwere und Häufigkeit der Episoden vermindern.
Die psychischen Beschwerden einer Schizophrenie betreffen vor allem die Denkstruktur, die Reizverarbeitung und Sinneswahrnehmungen. Sprache, Gefühle, das Erleben der eigenen Person und die Wahrnehmung der Umgebung weichen stark vom Erleben gesunder Menschen ab. Alltägliche Aufgaben und der Beruf können oft nicht mehr bewältigt werden. Dennoch akzeptieren Betroffene häufig nicht, dass sie psychisch krank sind und lehnen eine Behandlung ab. Die Erkrankungen können drogeninduziert sein, treten jedoch auch spontan auf.
Bei der Borderline-Störung handelt es sich um eine Persönlichkeitsstörung, die durch Impulsivität und Instabilität von Stimmung, Emotionen, Identität sowie zwischenmenschlichen Beziehungen gekennzeichnet ist. Betroffene erleben sich als Opfer ihrer eigenen heftigen Gefühls- und Stimmungsschwankungen. Bei vielen Patienten besteht eine komplexe Traumatisierung nach Gewalterfahrungen in Kindheit und/oder Jugend.
Therapien
- Psychotherapie (Einzel- und Gruppengespräche)
- Pharmakotherapie
- Psychoedukation
- Soziotherapie
- Milieutherapie
- Ergo- und Bewegungstherapie