Klinik für Alterspsychiatrie
Auf den 5 Stationen der Klinik für Alterspsychiatrie werden Patientinnen und Patienten mit psychischen Erkrankungen ab dem 65. Lebensjahr behandelt. Die vielfältigen Verflechtungen zwischen der seelischen Befindlichkeit, dem körperlichem Wohlbefinden und den sozialen Rahmenbedingungen sind zu beachten. Bei der Behandlung hat die Einbeziehung der Angehörigen und Bezugspersonen einen hohen Stellenwert.
Stationen
Das Team in Haus 3 widmet sich Menschen, welche im höheren Lebensalter an einer Depression leiden. Die Diagnose „Altersdepression“ ist oft schwer zu stellen und wird vom Betroffenen selbst und seinem Umfeld manchmal zu schnell als normales Altwerden abgetan. Doch besonders in der späteren Lebensphase steigt das Suizidrisiko, weshalb eine frühe Diagnosestellung und Therapie einer Depression notwendig sind. Neben dem Behandlungsziel, die depressiven Symptome zu lindern oder zu heilen, sollen unsere Patientinnen und Patienten auch motiviert werden, ihre gesunden Anteile und Ressourcen in die Therapie einzubringen und zu entfalten.
Stationstelefon: +49 3601 80-3217
Auf der Station 7.1 werden Patientinnen und Patienten mit Psychosen, bipolar affektiven Störungen sowie Suizidalität behandelt. Es sind schwerwiegende, manchmal ein Leben lang andauernde Erkrankungen. Die häufig vorliegenden körperlichen und psychischen Begleiterkrankungen sowie ein im Alter erhöhtes Risiko für Medikamenten-Nebenwirkungen verkomplizieren die ohnehin schon schwierige Behandlung dieser Patienten. Eine wichtige Rolle spielen neben der medikamentösen Therapie auch psychotherapeutische Behandlungsansätze.
Stationstelefon: +49 3601 80-3493
Die Station 7.2 dient der psychiatrischen und psychotherapeutischen Diagnostik und Therapie von Angststörungen, chronischen Schmerzsyndromen, psychosomatischen Störungen, dementiellen Syndromen und Abhängigkeitserkrankungen. Das Ziel ist die Symptomreduktion und der Erhalt einer möglichst hohen Lebensqualität und weitgehenden Selbstständigkeit. Für weitgehend mobile ältere Menschen steht unsere Tagesklinik zur teilstationären Behandlung zur Verfügung. Weitere Informationen zur tagesklinischen Behandlung finden Sie hier. Für eine ambulante Behandlung steht die Ambulanz der Klinik für Alterspsychiatrie zur Verfügung.
Stationstelefon: +49 3601 80-3590
Die Station B ist eine alterspsychiatrische Aufnahmestation für die Akutbehandlung bei Verwirrtheitszuständen und organisch bedingten Psychosyndromen. Aufgrund der neurologischen und internistischen Parallelerkrankungen bestehen ein erhöhter diagnostischer Abklärungsbedarf sowie ein intensiver pflegerischer Betreuungsaufwand.
Stationstelefon: +49 3601 80-3223
Die gerontopsychiatrische Station C steht zur Verfügung für Patienten mit fortgeschrittenen Demenzerkrankungen und besonderem Schutzbedarf. Besonders belastend für pflegende Angehörige sind die in diesem Krankheitsstadium oftmals bestehenden Verhaltensstörungen, manchmal gepaart mit Misstrauen oder gar Feindseligkeit sowie rastloser Unruhe. Schwerpunkte dieser Station sind die medikamentöse Einstellung und die psychosoziale Therapie unter Einbezug der Familie und Bezugspersonen.
Stationstelefon: +49 3601 80-3492
Diagnostik
Krankheitsbilder
Von einer Behandlung auf den Stationen der Alterspsychiatrie profitieren unter anderem Menschen mit folgenden Krankheitsbildern:
Die Altersdepression ist neben der Demenz die häufigste psychische Erkrankung in der späten Lebensphase. Die Ursachen und Auslöser sind vielfältig. Vielen Menschen macht beispielsweise der Eintritt in das Rentenalter oder der Auszug der Kinder zu schaffen. Aber häufig kommen auch ein Verlust des Partners oder die Abnahme sozialer Kontakte sowie eine nachlassende geistige und körperliche Leistungsfähigkeit hinzu.
Mit zunehmendem Alter besteht ein immer höheres Risiko des Abbaus der Hirnleistungsfähigkeit bis hin zur Entwicklung einer Demenz. Einschränkungen von Gedächtnis, Denkvermögen und Orientierungsfähigkeit nehmen im Krankheitsverlauf allmählich zu, weshalb eine frühzeitige Diagnosestellung und Therapie wichtig sind. Eine besondere Belastung für Betroffene und Angehörige stellen an das mittlere und fortgeschrittene Krankheitsstadium gebundene Verhaltensstörungen dar.
Personen, die an einer Psychose erkrankt sind, nehmen die Realität verändert wahr oder verarbeiten diese fehlerhaft. Mögliche Symptome der Krankheit sind unter anderem Wahnvorstellungen (z. B. Verfolgungswahn), Halluzinationen (z. B. Stimmen-Hören) sowie Denkstörungen. Verwirrtheitszustände haben meist eine körperliche Ursache, wie z. B. Volumenmangel, Infekte, stattgehabte Schlaganfälle oder Traumata. Ziel ist immer, die Ursache des Delirs herauszufinden und zu behandeln.
Therapien
- Pharmakotherapie
- Psychotherapie (Einzel- und Gruppengespräche)
- Sozialpsychiatrische Behandlung
- Angehörigenarbeit
- Physiotherapie, Ergotherapie sowie Sprech- und Schlucktraining
- Mal- und Musiktherapie
- Lichttherapie
- Psychoedukation
- Kognitives Training und Reminiszenztherapie
- Entspannungsverfahren
- Mitbehandlung körperlicher Erkrankungen
- Behandlung von Unterernährung und Gewichtsverlust