Haus 23 - Qualifizierte Entzugsbehandlung drogenabhängiger Patienten
Auf dieser Station erfolgt die qualifizierte Entzugsbehandlung Drogenabhängiger, die sich freiwillig einem zunächst geschlossenen Behandlungssetting unterziehen. Dabei richtet sich das Angebot an alle, die ihren Drogenkonsum als problematisch erleben und inzwischen ein Stadium der Suchtentwicklung erreicht haben, in dem sie zunächst eine konsequente Abschirmung nach außen benötigen, um den Kreislauf des Konsumierens zu durchbrechen. Wir bieten ihnen deshalb die Möglichkeit, sich zunächst einige Tage ohne Kontakte nach außen auf sich selbst und die eigenen Bedürfnisse zu konzentrieren, um sich dann nach Ablauf einer ersten „stillen Woche“ wieder allmählich mit den Anforderungen des Alltags auseinanderzusetzen. Selbstverständlich erfolgt während der gesamten Zeit eine kontinuierliche intensive Begleitung durch unser multiprofessionelles Behandlungsteam. |
Uns ist bewusst, dass es für viele unserer Patienten bereits ein großer Schritt ist, auch nur einige Stunden oder Tage ohne den gewohnten Drogenkonsum auszuhalten. Wir versuchen deshalb, ihnen mit unserem klar strukturierten Therapiekonzept zu helfen, wieder in einen geregelten Alltag zu finden.
Die Behandlung umfasst ein umfangreiches suchttherapeutisches Programm, welches darauf abzielt, Körper und Geist ohne Beeinflussung durch Drogen wieder wahrzunehmen und einzusetzen. In den therapeutisch betreuten Einzel- und Gruppengesprächen bietet sich ein Raum, um über die Zusammenhänge der eigenen Sucht- und Lebensentwicklung zu reflektieren. Bei Sport und Entspannung wird das Körpergefühl gestärkt. In den kreativen Therapien wird ein nonverbaler Zugang zu eigenen Gefühlen ermöglicht, in der Genussgruppe die eigenen Sinne angesprochen… Und selbstverständlich erfolgt auch bei Bedarf eine individuell abgestimmte medikamentöse Behandlung von Entzugssymptomen (ggf. auch ein „warmer Entzug“) und Begleiterkrankungen. Für Opiatabhängige bieten wir außerdem sowohl eine Beikonsumentgiftung als auch eine Einstellung/Beendigung der ambulanten Substitution an.
Auf die Diagnostik begleitender Erkrankungen legen wir großen Wert, da wir ein solch komplexes Herangehen für unabdingbar halten, wenn längerfristig auf Drogen verzichtet werden soll. Oft erhalten Betroffene erst durch die Einbeziehung komorbider psychischer Erkrankungen die Chance, ihren Drogenkonsum zu beenden und anders mit sich und der Umwelt umzugehen. Eine adäquate Behandlung einzuleiten, sehen wir deshalb als eine unserer Aufgaben.
Ziel unserer Behandlung ist es, gemeinsam mit dem Patienten über die unmittelbare Entgiftung hinaus eine Vorstellung von einem drogenfreien Leben zu entwickeln und ein individuelles Konzept zu erarbeiten, wie dies künftig realisiert werden kann und welche Veränderungen dazu erforderlich sind. Dabei arbeiten wir eng vernetzt mit den Partnern der ambulanten Suchthilfe, verschiedenen Langzeiteinrichtungen und den zuständigen Behörden zusammen. Die Einbeziehung von Angehörigen und Bezugspersonen aus dem persönlichen Umfeld empfehlen wir ausdrücklich.
Haus 23 hält 20 Betten in einer teilrenovierten Villa bereit, zudem besteht die Möglichkeit, in einer unserer Außen-Therapiegruppen die eigene Alltagskompetenz und Abstinenzfähigkeit zusätzlich zu trainieren. Eine tagesklinische Behandlung ist ebenso wie eine Weiterbetreuung in unserer Suchtambulanz möglich.
Die durchschnittliche Behandlungszeit auf unserer Station beträgt 3 bis 4 Wochen. Wir behandeln in der Regel Erwachsene, im Einzelfall können aber auch unter 18-Jährige nach Absprache mit den Sorgeberechtigten von uns betreut werden. Auch eine Behandlung von Paaren ist nach Absprache möglich.
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Ökumenisches Hainich Klinikum gGmbH
FAX: 03601/80 35 48 | ![]() |