der Thüringer Gesellschaft für Psychiatrie, Neurologie und Kinder- und Jugendpsychiatrie vom 11. bis 12. Mai 2012 im Ökumenischen Hainich Klinikum in Mühlhausen anlässlich des 100jährigen Bestehens der Klinik
Im Jahr des 100jährigen Bestehens des Ökumenischen Hainich Klinikums in Mühlhausen treffen sich hier fast alle wesentlichen berufsständischen Verbände und Organisationen für Nervenheilkunde Deutschlands. Nach der Tagung der Leitenden Ärzte der Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie am 16.-18.11.2011, der Leitenden Pflegekräfte der Psychiatrie und Psychotherapie am 23.-25.04.2012 werden sich im Herbst die Bundesdirektoren der Psychiatrischen Kliniken Deutschlands hier treffen und abschließend die Bundesarbeitsgemeinschaft der Träger psychiatrischer Kliniken Deutschlands. Daneben finden Festvorträge national und international führender Experten statt.
Am 11. und 12. Mai trifft sich die Thüringer Gesellschaft für Psychiatrie, Neurologie und Kinder- und Jugendpsychiatrie hier in Mühlhausen. Die Tagung steht dieses Mal unter dem Motto „Rückblicke und Ausblicke“. 100 Jahre Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie hier in Mühlhausen rechtfertigen, einen Moment inne zu halten und eine Art Standortbestimmung vorzunehmen. Für jeden hier praktizierten Bereich sind die Repräsentanten und Zeitzeugen eingeladen, die aus unserer Sicht am kompetentesten darüber Auskunft geben können.
Prof. Dr. Marco Mumenthaler aus Zürich wird über schwierige differenzialdiagnostische Probleme zwischen Neurologie und Psychiatrie sprechen. Prof. Mumenthaler ist führender Neurologe im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus international bekannt. Sein Lehrbuch hat den Status einer Legende.
Im Anschluss daran wird Herr Prof. Dr. Hanns Hippius aus München sprechen, der als Nachfolger auf dem Lehrstuhl von Prof. Kraepelin wesentlich die Entwicklung der biologischen Psychiatrie in Deutschland repräsentierte und repräsentiert. Auch er ist Autor unverzichtbarer Lehrbücher geworden. Sein „Kompendium der psychiatrischen Pharmakotherapie“ dürfte wohl bei keinem Nervenarzt fehlen.
Prof. Dr. Hanns Hippius ist im Übrigen in Mühlhausen geboren und sieht sich insofern in besonderer Weise der Klinik verpflichtet.
Sodann wird Prof. Dr. Leygraf über die Entwicklung im psychiatrischen Maßregelvollzug berichten. Prof. Leygraf ist Vertreter eines kritischen, aber humanen Maßregelvollzugs. Er wurde national bekannt durch seine Überprüfung des Brandenburgischen Maßregelvollzugs nach der Schmökel-Affäre.
Es ist uns eine besondere Ehre, Herrn Prof. Dr. Otto F. Kernberg aus New York zu begrüßen, der sicher der weltweit bekannteste Psychoanalytiker ist und wesentliche Beiträge zur Diagnose und Therapie von Persönlichkeitsstörungen geleistet hat. Die Ergebnisse seiner Arbeit sind in alle weltweit gültigen diagnostischen Schemata eingeflossen.
Last not least dürfen wir am ersten Tag Herrn Prof. Dr. Remschmidt aus Marburg begrüßen, der wie kein Anderer die Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie in Deutschland geprägt hat.
Am Samstag werden alle in Thüringen tätigen Ordinarien der Fächer Psychiatrie Neurologie, Kinder- und Jugendpsychiatrie Referate halten und Herr Prof. Kernberg Seminare zur Diagnostik und Therapie von Persönlichkeitsstörungen abhalten.
Junge Thüringer Wissenschaftler haben sodann die Gelegenheiten, ihre neuesten Forschungsergebnisse vorzustellen. Im Abschluss wird der Theodor-Ziehen-Preis verliehen.
Zur Tagung werden ca. 200 Ärzte und Psychologen hier erwartet. Für das Ökumenische Hainich Klinikum bedeutet diese Veranstaltung einen Höhepunkt im Jahre des 100jährigen Bestehens und eine Bestätigung für die hier geleistete Arbeit, durch die sich alle Mitarbeiter motiviert fühlen können.
Diese Bestätigung und Anerkennung lässt hoffen, dass sich die in den Nachkriegsjahren anbahnende positive Entwicklung Krankenhauses, das jetzt mit über 1000 Mitarbeitern fast 1 Million Menschen im Nordwesten von Thüringen neurologisch, psychiatrisch, psychotherapeutisch und kinder- und jugendpsychiatrisch und –psychotherapeutisch betreuen, weiter auf einem guten Weg ist. Für diese Region ist damit auch in der weiteren Zukunft ein tragender Pfeiler der Beschäftigung gesichert.
Dr. med. M. Möller
Vorsitzende der Thüringer Gesellschaft
für Psychiatrie, Neurologie und
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Prof. Dr. med. L. Adler
Geschäftsführer / Ärztlicher Direktor