In dieser Woche (ab dem 28.09.) haben die neuen Auszubildenden aus dem Pflegebereich ihren ersten Praxiseinsatz am ÖHK. Die Vollzeitausbildung zur Pflegefachfrau/ zum Pflegefachmann dauert i.d.R. 3 Jahre. In dieser Zeit durchlaufen die Auszubildenden sowohl den Krankenhausbereich, als auch die ambulante Pflege und stationäre Altenpflege. Wenige Teile der Ausbildung werden bei externen Ausbildungspartnern absolviert, der Großteil am ÖHK selbst.
Nach den drei Jahren Ausbildung werden die frisch gebackenen Pflegefachfrauen und –Männer einen Beruf mit viel Verantwortung haben. Die Motivation vieler von ihnen ist es, Menschen denen es nicht gut geht, zu helfen. Es ist ein Job, den man nicht einfach so abarbeitet. Man ist im ständigen Kontakt mit Menschen und bekommt viel zurück! Zudem sind die Zukunftsaussichten für die neuen Lehrlinge gut. Der Bedarf an Pflegekräften ist immer gegeben, wodurch der Job ein sicherer ist. Oft werden direkt nach der Probezeit unbefristete Verträge angeboten. Die Personalabteilung des ÖHK berichtet, dass allen Gesundheits- und Krankenpflegern, die in diesem Jahr ausgelernt haben, ein unbefristeter Anschlussvertrag angeboten werden konnte. Elfrun Scholz, Personalleiterin am ÖHK, sieht klare Vorteile für die neuen Auszubildenden: „Das ÖHK bietet ein breites Behandlungsspektrum in den Bereichen der Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie, vereint in einem Klinikum. Die Azubis bekommen so bereits frühzeitig viel aus den anderen Fachbereichen mit und können sich so ein umfassendes Wissen aneignen.“
Inmitten der neuen Azubis am ÖHK ist auch Doris Schmidtke. Sie ist die bisher älteste Auszubildende, die am ÖHK einen Lehrvertrag unterschrieben hat. Die 57-jährige hat in diesem Lehrjahr eine Ausbildung als Pflegefachfrau im Klinikum begonnen. Trotz des Alters wagen es beide Seiten. Berufserfahrung hat Doris Schmidtke bereits in zahlreichen Bereichen gesammelt. Ursprünglich wollte sie OP-Schwester werden. Aus verschiedenen Gründen war ihr dies zu DDR-Zeiten jedoch nicht möglich. Und so begann sie ihren beruflichen Werdegang in einem ganz anderen Bereich: sie studierte Ingenieurökonomie und Schienenfahrzeugtechnik und arbeitete viele Jahre bei der Deutschen Bahn. Später arbeitete sie unter anderem im Personalbereich, war Wirtschaftsassistentin im Bereich Fremdsprachen und leitete einige Jahre mehrere Tankstellen. In der Zwischenzeit erkrankte die Mutter an Parkinson und Doris Schmidtke kümmerte sich teils Vollzeit um sie. Die Erkrankung der Mutter bewog sie dazu, in die Deutsche Parkinson-Vereinigung in Sömmerda einzutreten und diese später sogar zu leiten. Der berufliche „Bruch“ kam, als sie nach Mühlhausen zog. Sie begann in der Altenpflege zu arbeiten und merkte schnell, dass sie nochmal Lust auf mehr hat. Ein Herz für Medizin und die Menschen hatte sie immer. Nur fehlte ihr bisher noch das Fachwissen. So entschied sie sich, nochmal diesen großen Schritt zu wagen und wieder zu Lernen. „Für mich ist das keine Frage des Alters, sondern eine Einstellungsfrage des Lebens“ sagt Schmidtke. „Die meisten wollen sicherlich entspannt ins Alter rutschen. Für mich ist es jedoch wichtiger, in einigen Jahren erfüllt in Rente gehen zu können. Die neue Ausbildung ermöglicht mir das.“ ergänzt sie weiter. Dass fast alle ihrer Mitschüler frisch von der Schulbank kommen stört sie nicht, im Gegenteil: „Alt und Jung können viel voneinander lernen. Ich bin mir sicher es wird ein interessantes Miteinander.“
Doris Schmidtke zeigt, dass es jederzeit möglich ist, sich seine beruflichen Träume zu erfüllen. Für alle, die sich bzgl. ihres beruflichen Werdegangs noch nicht so sicher sind, gibt es die Möglichkeit nach der Schule Klinikluft zu „schnuppern“. Im Rahmen eines Schülerpraktikums oder als FSJ’ler / BFD’ler kann man sich einen ersten Eindruck von der Berufswelt machen. Viele nutzen im Anschluss direkt die Möglichkeit, ihre Ausbildung am ÖHK zu absolvieren.
Bewerbungen für das nächste Ausbildungsjahr 2021 werden bereits entgegengenommen. Informationen zu Ausbildung und Ansprechpartnern sind auf der Website des Klinikums zu finden (www.oehk.de/karriere).