24h ÖHK der Film
Logo: Ökumenisches Hainichklinikum
Ökumenisches Hainich Klinikum gGmbH
Akademisches Lehrkrankenhaus des Universitätsklinikums Jena
Fachkrankenhaus für Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik,
Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik
  • Fachveranstaltungen
  • Karriere
  • Presse
  • Links
  • Sitemap
  • Suche
  • Startseite
  • Ihr Aufenthalt
    • Ihr AufenthaltNotfallVor dem AufenthaltNachsorgeHinweise zur RechnungslegungInformationen für BesucherDie Grünen DamenPatientenfürsprecher
  • Unser Leistungsspektrum
    • Voll- und teilstationäre KlinikenKlinik für Psychiatrie und PsychotherapieKlinik für Psychosomatik und PsychotherapieKlinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatikTagesklinikenKlinik für NeurologieKlinik für Forensische Psychiatrie
    • Ambulante VersorgungPsychiatrische Institutsambulanz der ErwachsenenpsychiatrieAmbulanz der Abteilung für Suchtmedizin im Haus 135Ambulanz­ der Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie ArnstadtAmbulanz der Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bad LangensalzaAmbulanz Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie und -psychosomatik - Haus 9Ambulanz der Tagesklinik Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie und -psychosomatik EisenachAmbulanz der Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie und -psychosomatik Bad SalzungenAmbulanz der Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik in GothaAmbulanz der Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bad FrankenhausenAmbulanz der Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Heilbad HeiligenstadtSpezialambulanzen der Klinik für Neurologie nach § 116b SGB VLogopädiePhysiotherapie
    • HeimbereichVilla 'St. Martin'Haus "Hildegard von Bingen"Haus 'Elisabeth von Thüringen'Haus "Christophorus"
    • MVZ
  • Kontakt
    • Anfahrt
    • Ansprechpartner und Kontaktformular
    • Verschlüsselte E-Mail Kommunikation
    • Datenschutz
    • Impressum
    • Zentrale Servicenummern für Aufnahmen
  • Karriere
    • Stellenausschreibungen
    • Bewerbung
    • Weiterbildungsermächtigungen
    • Angebote für Medizinstudenten
    • Praktika
    • Freiwilliges Soziales Jahr
    • Bundesfreiwilligendienst
  • Über uns
    • Aktuelles
    • Geschichte
    • Qualitätsmanagement
    • Strukturierter QualitätsberichtQualitätsbericht 2020
    • Organigramm
    • Ethikkomitee
    • Leitbild
    • Singendes Krankenhaus
    • FachveranstaltungenÖffentliche FachveranstaltungenKlinikinterne Fachveranstaltungen
    • Mediengalerie
    • Baumaßnahmen
  • Klinikseelsorge
    • Klinikseelsorge
    • Arbeitskreis "Geistliches Leben"
  • Lageplan
  • Leib-Seele-Problem
  • Anfänge der Nervenheilkunde
  • Gründung
  • Nationalsozialismus und Nachkriegszeit
  • Bezirkskrankenhaus der DDR
  • Das Bezirkskrankenhaus und die Wende
  • Landesfachkrankenhaus - von der Wende bis Heute

Bezirkskrankenhaus der DDR

 

 

Medizinische Revolution der Psychiatrie Die "erbbiologische" NS-Psychiatrie wurde im Westen Deutschland durch die u. a. von den Besatzungsmächten nach Deutschland reimportierte Psychoanalyse zunehmend humanisiert, indem Psychotherapie akzeptiert, angewandt und breiten Schichten der Bevölkerung zugänglich gemacht wurde (AOK-Institut in Berlin!). Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie und kognitive Verhaltenstherapie folgten bald und boten ein breites Spektrum an Behandlungsverfahren für verschiedene Erkrankungen. Im Osten waren es eher private Initiativen, die sich erfolgreich um die Überwindung biologistischer Standpunkte bemühten.''

 

 
Für die Behandlung der endogenen Psychosen hatten Entdeckungen wirksamer Psychopharmaka inkl. deren Vorbeugung zwischen 1949 und 1956 so durchgreifende Folgen, ähnlich wie die des Insulins in der Behandlung der Zuckerkrankheit zuvor. Die alten Organisationsformen der Psychiatrie wurden über Nacht unnötig: Die neuen Psychopharmaka bildeten die medizinische Grundlage für eine nun in großem Umfang mögliche Enthospitalisierung und Rehabilitation vieler bisher als unbehandelbar geltender Kranken. Limitierend war nun eher die politische Bereitschaft, Mittel für nötige komplementäre ambulante Dienste und Einrichtungen zur Verfügung zu stellen. Die Soziotherapie wurde zu einem unterstützenden Verfahren; Psycho- und Pharmakotherapie waren Motoren der Enthospitalisierung und Grundlage für die Gesundung von vielen, lange untergebrachten Patienten.

Es kam nun aber zu einer neuen Inanspruchnahme der Nervenkliniken, weil ein breites Spektrum psychischer "Volkskrankheiten" wie Depressionen, Angst-, Sucht- und Zwangserkrankungen, aber auch Demenzen (begrenzt) behandelbar wurden. Ganz analog den somatischen Krankenhäusern ging es nun nicht mehr um eine möglichst gute Verwahrung bis die Erkrankung abgeklungen war, sondern um Behandlung. Der lange Weg von einer Verwahrpsychiatrie war bei der Behandlungsmedizin angekommen, die andere Fächer schon 30-50 Jahre früher erreicht hatten.

Es brauchte im Osten und Westen Deutschlands lange, ehe konsequent umgesetzt wurde, was möglich war. In Westen der Republik war es die Antipsychiatriebewegung, die die Öffentlichkeit für die Probleme der Psychiatrie sensibilisierte. Politisch getragen wurde die nötige Neuorientierung sehr spät mit der Psychiatrieenquete von 1975. In der DDR waren bereits 1963 mit den Rodewischer Thesen grundlegende Konzeptionen formuliert worden, es fehlten aber bis zum Ende die finanziellen Mittel zur konsequenten Umsetzung.

Entwicklung eines modernen Bezirkskrankenhauses

Diese moderne Entwicklung ging anfänglich am BKH Mühlhausen vorbei. Bis in die 50er Jahre waren Fiebertherapien, Insulinschocks, Dauerbäder etc. vorherrschend und der Einsatz der Psychopharmaka unprofessionell; nur 3 Ärzte mussten ca. 1500 Planbetten versorgen. Erst nach einer skandalösen Serie von tödlichen Übermedikationen wurde auf öffentlichen Druck 1958 politisch entschieden, durch den aus der Universitätsklinik Jena kommenden Doz. Dr. med. habil. E. Lange, später Ordinarius für Psychiatrie in Dresden, Organisationsformen und Strukturen herzustellen, wie sie der damalige Stand der Psychiatrie ermöglichte. Nachdem er in England die dortige Modernisierung und Öffnung der psychiatrischen Krankenhäuser kennenlernen konnte, bahnte er in seiner Amtszeit als Ärztlicher Direktor von 1958 bis 1963 einen als revolutionär empfundenen Weg der Humanisierung und Liberalisierung der stationären Psychiatrie zunächst hier in Pfafferode und später in der DDR. Mit seinen ärztlichen Mitarbeitern, vorangestellt seine aus Jena ebenfalls abberufene Stellvertreterin, Chefärztin Dr. U. Bergmann, und den Ausbildungsassistenten und späteren langjährigen Chefärzten Dr. sc. med. P. Fehlow, Herrn Dr. K. Seelisch, Frau Dr. R. Gans und Frau Dr. med. Chr. Fritzsche sowie der hier bereits seit 1949 tätigen Psychiaterin Frau E. Perskowitz führte er im BFK das "Open-door-System" ein und schaffte damit die Grundlagen für ein gutes milieutherapeutisches Klima. Nunmehr konnten die zur Verfügung stehenden, neuen Psychopharmaka nutzbringend eingesetzt werden. Das BFK Mühlhausen galt später als ein Vorreiter bei der Durchsetzung der Rodewischer Thesen.

Von seinem Nachfolger und mit einer Amtszeit von 22 Jahren in der Klinik am längsten wirkenden Ärztlichen Direktor, Herrn Doz. Dr. med. habil. K. Niedermeyer, wurde die Klinik evolutionär zu einem modernen Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie weiterentwickelt. Hierzu bedurfte es einer inneren Umstrukturierung wie z. B. der Aufhebung der unzeitgemäßen Geschlechtertrennung, der Errichtung von eigenständigen modernen psychiatrischen Fachabteilungen und einer effizienten Neurologischen Klinik. Es wurden eigenständige Fachabteilungen für Gerontopsychiatrie, Sucht und Psychotherapie geschaffen. Differenzierte und mehrdimensionale Behandlungsangebote wurden unter Einbeziehung einer effizienten Beschäftigungs- und Arbeitstherapie entwickelt. Die chronisch psychisch Kranken wurden über Rehabilitationsstationen für ihre individuelle Enthospitalisierung vorbereitet, die unter der Leitung von Frau Chefarzt Dr. U. Bergmann standen. Die unter der Leitung der Chefärztin Frau E. Perskowitz stehenden sozialtherapeutischen Außenstellen im Gut Sambach, Grabe und Hollenbach dienten der Integration chronisch psychisch Kranker und geistig Behinderter in Dorfgemeinschaften und landwirtschaftliche Betriebe. Die weiterentwickelte externe Betreuung von Patienten in Familienpflege bildete einen weiteren Fortschritt zur Integration psychiatrischer Patienten in die Gesellschaft.

Die Neurologie war lange sehr eng mit der Psychiatrie verbunden und bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts in der Regel unter einem Dach organisiert. In den letzten 40 Jahren hat sich im Westen eine Auseinanderentwicklung der Fächer ergeben. Die neurologischen Abteilungen an den Fachkrankenhäusern wurden ganz eingestellt oder sowenig gefördert, das sie die modernn diagnostischen Entwicklungen nicht mehr mitmachen konnten. Bevorzugt wurden eigenständige neurologische Abteilungen an Allgemeinhäusern. Dieser Entwicklung wurde hier nicht gefolgt; eigenständige neurologische Abteilungen gab es in der damaligen DDR in den Universitätskliniken bzw. medizinischen Akademien und in den Bezirksfachkrankenhäusern.
Im BFK Mühlhausen wurden bereits in der Mitte der fünfziger Jahre in den Häusern 6 und 21 bis zu 70 Betten vorgehalten. Zunächst dominierten vor allem pflegerisch aufwendige Kranke mit chronischen neurologischen Erkrankungen. Langsam stellten sich auch der Neurologie des BFK immer mehr den zunehmend akuten Behandlungsaufträgen. Sie wurde zu einem diagnostisch orientiertes Fach für alle akut- und intensivneurologischen Krankheitsbilder, z. B. entzündliche ZNS-Erkrankungen, raumfordernde intrakranielle Prozesse, besonders auch intrakranielle Blutungen sowie Epilepsie, spinale Prozesse, vornehmlich auch Bandscheibenschäden, Polyneuropathien u.a. .

Die Neurologische Klinik konnte sich unter dem Direktorat von Doz. Dr. K. Niedermeyer durch ihre Chefärzte Dr. H. Günzel (1965-89) und Dr. F. Walther (ab 1989) dieser diagnostischen und therapeutischen Herausforderung stellen und erlebte einen enormen Aufschwung. Basis hierfür war die Errichtung der Abteilung für Neuroelektrodiagnostik mit Elektroenzephalo- und Elektromyographie (OA Dr. Meißner), der Carotis-Angiographie (Dr. Günzel), eines hochwertigen Liquorlabors (Dr. rer. nat. G. Winkler) und der Erweiterung der Neuroradiologie mit Panangiographie, Myelographie und Sonographie (Dr. F. Walther). Die 1977 eröffnete neurologische Intensivüberwachungsstation (OA Dr. P. Möller) war die erste dieser Art im damaligen Bezirk Erfurt und eine der ersten in Deutschland insgesamt. Sie ist auch heute noch beispielgebend für die Untrennbarkeit des neurologischen und psychiatrischen Fachgebietes. Hier wurden und werden neben den neurologischen Notfällen z. B. Alkoholdelire, schwere Intoxikationen und lebensbedrohliche körperliche Komplikationen bei psychiatrischen Patienten fachspezifisch behandelt.

Zur Verbesserung der Diagnostik trug auch bei, dass 1960 ein Pathologisches Institut gegründet wurde, das sich unter der Leitung von Priv. Doz. Dr. Tennstedt insbesondere mit neuropathologischen Untersuchungen profilierte und in Zusammenarbeit mit der Universität Leipzig auch wissenschaftlich erfolgreich in der Demenzforschung arbeitete.

Herr Doz. Dr. Niedermeyer bildete annähernd 100 Assistenzärztinnen und -ärzte zum Facharzt für Neurologie und Psychiatrie aus und sicherte so eine flächendeckende nervenfachärztliche Versorgung der Polikliniken des Bezirkes Erfurt und darüber hinaus. Als Bezirkspsychiater hatte er einen entscheidenden Anteil an der gut funktionierenden Vernetzung des ambulanten und stationären Bereiches. Dazugehört nicht zuletzt die Etablierung eines dichten Netzes qualifizierter Fürsorgerinnen, die noch jetzt dem Haus verbunden sind. Die pflegerische Qualität konnte durch die Einrichtung einer Krankenpflegeschule mit Ausbildung von psychiatrischen Fachschwestern und -pflegern weiter verbessert werden.

Diese Maßnahmen zeigten auch äußere, einfach messbare Erfolge. Die 1450 Planbetten des Jahres 1958 konnten bis 1989 auf 1075 vermindert, die Liegezeit im gleichen Zeitraum von 465 Tagen auf 206 Tage/Fall reduziert und die Akutaufnahmen in diesem Zeitraum von 857 auf 2694/Jahr erhöht werden ("Die Geschichte des Landesfachkrankenhauses". Unpubliziert.). Es konnte bis zur Wende mehr als die Hälfte der ursprünglich ca. 1100 Langzeitpatienten (Schätzung Dr. Niedermeyer) enthospitalisiert werden. Die unproblematische Beschäftigung psychisch Kranker in den umliegenden Betrieben mit guter Bezahlung dürfte erheblich zu der erfreulichen Entwicklung beigetragen haben.

Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass es der Klinikleitung gelang, das Krankenhaus aus politisch motivierten Bespitzelungen etc. weitestgehend herauszuhalten. Ein wie auch immer gearteter Missbrauch der Psychiatrie während der DDR-Zeit wurde hier auch nach der "Wende" in keinem Fall bekannt.

Ökumenisches Hainich Klinikum gGmbH
Pfafferode 102
99974 Mühlhausen

Telefon: 03601 /803-0
Telefax: 03601 /803-104
E-Mail: klinikleitung(at)oehk.de
Kontakt   |   Wegweiser   |   Datenschutz   |   Impressum
Logos der Träger
Startseite
Ihr Aufenthalt
###QL_AUFENTHALT###
Unser Leistungsspektrum
###QL_LEISTUNGSSPEKTRUM###
Über uns
###QL_UEBER_UNS###
Karriere
###QL_KARRIERE###