Haus 13 - Qualifizierte Entzugsbehandlung drogenabhängiger Patienten
Auf dieser Station erfolgt die qualifizierte Entzugsbehandlung Drogenabhängiger, die sich freiwillig einem offenen und damit von Beginn an mehr auf eigene Verantwortungsübernahme abzielenden Behandlungssetting stellen. Dabei richtet sich das Angebot an alle, die ihren Drogenkonsum als problematisch erleben und inzwischen ein Stadium der Suchtentwicklung erreicht haben, in dem sie eine stationäre Behandlung benötigen, um den eigenen Drogenkonsum einzustellen.
Trotz des offenen Charakters des Hauses ist unser therapeutisches Programm so angelegt, dass eine stufenweise Belastungserprobung im Rahmen von Therapien und Ausgangsstufen möglich ist. Durch regelmäßige und engmaschige Kontrollen sichern wir die Station als drogenfreien Raum. Und selbstverständlich erfolgt während der gesamten Zeit eine kontinuierliche intensive Begleitung durch unser multiprofessionelles Behandlungsteam.
Uns ist bewusst, dass es für viele unserer Patienten bereits ein großer Schritt ist, auch nur einige Stunden oder Tage ohne den gewohnten Drogenkonsum auszuhalten. Wir versuchen deshalb, ihnen mit unserem klar strukturierten und verbindlichen Therapiekonzept zu helfen, wieder in einen geregelten Alltag zu finden.
Die Behandlung selbst umfasst ein umfangreiches suchttherapeutisches Programm, welches darauf abzielt, Körper und Geist ohne Beeinflussung durch Drogen wieder wahrzunehmen und einzusetzen. In den therapeutisch betreuten Einzel- und Gruppengesprächen bietet sich ein Raum, um über die Zusammenhänge der eigenen Sucht- und Lebensentwicklung zu reflektieren. Bei Sport, Bewegungstherapie und Entspannung wird das Körpergefühl gestärkt. In den kreativen Therapien wird ein nonverbaler Zugang zu eigenen Gefühlen ermöglicht, im Rollenspiel das Auftreten in sozialen Bezügen geübt… Und selbstverständlich erfolgt auch bei Bedarf eine individuell abgestimmte medikamentöse Behandlung von Entzugssymptomen (ggf. auch ein „warmer Entzug“) und Begleiterkrankungen. Für Opiatabhängige bieten wir außerdem sowohl eine Beikonsumentgiftung als auch eine Einstellung/Beendigung der ambulanten Substitution an.
Auf die Diagnostik begleitender Erkrankungen legen wir großen Wert, da wir ein solch komplexes Herangehen für unabdingbar halten, wenn längerfristig auf Drogen verzichtet werden soll. Oft erhalten Betroffene erst durch die Einbeziehung komorbider psychischer Erkrankungen die Chance, ihren Drogenkonsum zu beenden und anders mit sich und der Umwelt umzugehen. Eine adäquate Behandlung einzuleiten, sehen wir deshalb als eine unserer Aufgaben.
Ziel unserer Behandlung ist es, gemeinsam mit dem Patienten über die unmittelbare Entgiftung hinaus eine Vorstellung von einem drogenfreien Leben zu entwickeln und ein individuelles Konzept zu erarbeiten, wie dies künftig realisiert werden kann und welche Veränderungen dazu erforderlich sind. Dabei arbeiten wir eng vernetzt mit den Partnern der ambulanten Suchthilfe, verschiedenen Langzeiteinrichtungen und den zuständigen Behörden zusammen. Die Einbeziehung von Angehörigen und Bezugspersonen aus dem persönlichen Umfeld empfehlen wir ausdrücklich.
In Haus 13 besteht die Möglichkeit, in einer unserer Außen-Therapiegruppen die eigene Alltagskompetenz und Abstinenzfähigkeit zusätzlich zu trainieren. Eine tagesklinische Behandlung ist ebenso wie eine Weiterbetreuung in unserer Suchtambulanz möglich.
Die durchschnittliche Behandlungszeit auf unserer Station beträgt 3 bis 4 Wochen. Wir behandeln in der Regel Erwachsene, im Einzelfall können aber auch unter 18-Jährige nach Absprache mit den Sorgeberechtigten von uns betreut werden. Auch eine Behandlung von Paaren ist nach Absprache möglich.
Download Flyer Haus 13
Bei speziellen Fragen stehen Ihnen telefonisch während der Dienstzeit zur Verfügung: | ||
| ||
Station | 03601/80 32 27 | |
Sekretariat | 03601/80 31 52 |
Ökumenisches Hainich Klinikum gGmbH | ![]() |